HomeBattle for Azeroth ist für mich bisher eine Enttäuschung

Battle for Azeroth ist für mich bisher eine Enttäuschung

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Kriegsfronten, Insel Expeditionen und das Herz von Azeroth. Keines der neuen Features von Battle for Azeroth funktioniert für mich.

Nach knapp zwei Jahren mit WoW Legion war meine Sehnsucht nach neuen Inhalten und vor allem neuen Features sehr groß. Entsprechende Hoffnungen setzte ich in Battle for Azeroth. Leider muss ich nun sagen, dass ich von der neuesten Erweiterung ziemlich enttäuscht bin. Aktuell gehört sie für mich zu den schlechtesten in der bisherigen Geschichte von World of Warcraft.

Tolle Levelphase, wunderbar inszenierte Story: Battle for Azeroth hat mich beim Leveln absolut in seinen Bann gezogen. Es war eine Freude die Gebiete zu spielen. Die Atmosphäre war immer sehr stimmig und die einzelnen Geschichtsstränge toll erzählt. Dazu gab es genügend Quests und beim Sammeln der Ausrüstung hatte ich ebenfalls immer ein gutes, motivierendes Gefühl. Das machte die Erweiterung am Anfang richtig stark.

Willkommen auf Stufe 120, willkommen beim Grind: Mittlerweile bin ich es natürlich gewöhnt, dass es einen gewissen Grind braucht um Spieler bei Laune zu halten und vor allem zu verhindern, dass sie zu schnell durch den Content huschen. Dieser Grind macht allerdings nur dann Spaß, wenn die dafür gespielten Inhalte an sich spaßig sind. Schnell habe ich auf 120 allerdings gemerkt, dass das Sammeln der Artefaktmacht für das Herz von Azeroth nur wenig Spaß bereitet.

In den Dungeons erhält man kaum nennenswerte Mengen der Artefaktmacht und bei den Weltquests stellt sich schnell eine gewisse Langeweile ein. Bevor ich zu den Insel Expeditionen komme, will ich allerdings über das System an sich sprechen.

Das Herz von Azeroth – die Spaßbremse: Die Vorstellung auf der BlizzCon klang einfach klasse. Statt dem ewigen Grind mit unlesbaren Zahlendimensionen der Artefakt-Waffe, sollte es eine Artefakt-Halskette geben, die alles besser macht: die Artefakt-Waffe 2.0. Nun ist allerdings bei mir viel Ernüchterung eingekehrt. Einmal ist der Halskettenslot nun absolut obsolet geworden. Teilweise vergesse ich, dass er existiert, weil ich nie mit ihm interagiere. Im Gegensatz zur Waffe aus Legion muss ich in der Halskette keine Punkte oder Talente auswählen. Sie ist einfach ein toter Itemslot.

Azerit-Artefaktmacht

Die eigentliche Funktion des Herzens liegt bekanntlich in der Freischaltung neuer Boni auf der jeweiligen Azerit-Rüstung. Allerdings ist genau dieses System im Moment nicht gerade motivierend und sorgt für Frust. Aktuell hat mein Herz von Azeroth Stufe 20. Das bedeutet, dass ich bei 340er Items zwei Azerit-Boni direkt freischalten kann. Allerdings kann ich bei 355er Items nur eines freischalten. Entsprechend bekomme ich neue Items und kann diese zum Teil nicht anziehen, weil die Boni fehlen.

Bei mir ist das noch moderat, aber es ist nicht gerade motivierend sich im ersten Moment sehr über ein 370er Item zu freuen und im zweiten Moment zu denken „Oh Mist, dann verliere ich meine Boni, erstmal simmen, ob ich es überhaupt tragen kann“.

Mittlerweile war das feste System der Artefakt-Waffen fast besser. Dort konnte ich immer einen neuen Punkt verteilen, wenn ich wieder ein Artefaktlevel abgeschlossen hatte. Beim Erreichen von Stufe 20 für die Halskette konnte ich gar nichts machen und bekam auch nichts Neues. Das ist nicht motivierend, gerade in Bezug darauf den Grind mit Spaß und Antrieb fortzusetzen. Das System hat Potenzial, fühlt sich im Moment aber nicht rund an und motiviert mich nicht zum Spielen.

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Insel Expeditionen – Schätze, wo sind die Schätze? Auf dieses Feature habe ich mich wirklich gefreut, denn es klang vielversprechend. Blizzard bezeichnete die NPCs als die besten, die es bisher gab und das sie sehr intelligent sein würden. Außerdem sollten die Inseln einen hohen Wiederspielwert haben und immer wieder andere Aufgaben stellen, womit es verschiedene Wege zum Erfolg geben würde.

All das wurde bisher nicht umgesetzt. Die Inseln spielen sich alle mehr oder weniger gleich. Die NPCs sind auch im Mythisch-Bereich keine Herausforderung und der Sieg ist eigentlich immer sicher. Dazu geht es in jedem Schwierigkeitsgrad nur darum schnellstmöglich vom Schiff zu starten, die Azeritvorkommen abzubauen und nebenbei die Rar-Mobs zu machen. Meistens pullt man einfach 20 bis 30 Mobs zusammen und macht sie dank viel AoE-Schaden schnell weg.

Insel Expedition

Die Belohnung für diesen Grind? Eine wöchentliche Aufgabe, die einen vier bis sechs Inseln machen lässt (je nach Schwierigkeitsgrad) und dafür 2.500 Artefaktmacht verspricht. Das ist nett, aber kein großer Anreiz. Ansonsten gab es in den ersten Wochen keine weiteren Belohnungen. Mittlerweile wurde ein Hotfix aufgespielt, durch den ich nun mehr Ruf-Items und mehr Haustiere bekommen habe.

Diese Bleohnungen machen die Insel Expeditionen für mich aber zu einem reinen „Fluff-Feature“. Abgesehen von der Artefaktmacht bringt es mir nichts für meine Charakterentwicklung. Es ist eines von drei neuen Features und für mich praktisch nutzlos. Warum kann es hier nicht weitere Belohnungen in Form von Handwerksmaterialien wie Expulsom, Hydrokerne oder sogar die Raidmaterialien geben? Vielleicht sogar wöchentlich ein Item mit 340+.

Klar ist, dass die aktuellen Mechaniken der Inseln diese unglaublich repetitiv machen. Das wiederum führt bei mir zu einem sehr negativen Gefühl und ich mache nur meine Inseln für die wöchentliche Quest. Das finde ich für ein neues Feature wirklich schade.

Die gemütlichen Kriegsfronten: Zunächst muss ich sagen, dass ich aktuell nur auf Seiten der Allianz spiele. Somit gehörte ich zu denen, die die Kriegsfront bisher als knapp zwei Stunden Content erlebt haben. Die Kriegsfronten sind erschienen und ich konnte den Weltboss machen, die Rar-Mobs farmen und die Quests erledigen. Danach war erst einmal Ruhe, was das Feature nicht gerade in den Fokus rückte oder es in irgendeiner Form attraktiv machte.

Kriegsfront Weltboss

Nun sammelt die Allianz Ressourcen für den Angriff. Für mich ist die Art wie Blizzard das Feature aufbaut, wirklich nachvollziehbar. Ein Krieg und ein Angriff wollen vorbereitet sein und können nicht aus dem Stand passieren.

Für den Start war es aber für eine der beiden Fraktionen sehr langweilig. Das wird sich wohl über die Zeit bessern, wenn auch mehr Kriegsfronten ins Spiel kommen. Für den aktuellen Zeitpunkt ist es allerdings enttäuschend und erneut nicht motivierend. Die Horde hatte ihren Spaß mit der Kriegsfront und darf nun ihrerseits eine Wartezeit absitzen.

Ich weiß aus der Beta-Erfahrung heraus, dass die Kriegsfronten an sich ganz nett gemacht sind und zeitweise ihren Spaß bringen. Vor allem bieten sie gute Belohnungen. Ob das aber am Ende für vielleicht das größte neue Feature der Erweiterung reicht?

Die neuen Features sind enttäuschend: Für mich bleibt damit das Gefühl, dass die Erweiterung nichts Neues bietet. Die Insel Expeditionen lasse ich fast liegen, weil sie sich nur wiederholen und außer Grind nichts bieten. Die Kriegsfronten waren zu Beginn als Allianzler nicht mehr als ein Weltboss, paar Rares und ein paar Quests. Sind nun aber auch erstmal nichts weiter als Ressourcenquests für Artefaktmacht.

Das Herz von Azeroth ist ein Itemslot, der auch genauso gut als Leiste oder Symbol irgendwo im Interface existieren könnte. Dazu ist es ein nicht motivierendes System, das erneut keine richtige Belohnung und kein gutes Gefühl verspricht. Alles in allem bietet mir damit Battle for Azeroth nicht wirklich etwas Neues im Vergleich zu Legion. Die Story ist wieder toll inszeniert und macht Spaß. Sie zieht mich in ihren Bann. Die neuen Kern-Features dagegen lassen mich kalt und führen zu Frustration.

Darum ist Battle for Azeroth für mich bisher eine Enttäuschung und ich setze meine Hoffnungen nun in weitere Verbesserungen, sowie in Patch 8.1 oder Patch 8.2.

Nur eines ist für mich bisher klar: BfA fühlt sich wie ein gigantischer Patch an, aber nicht wie eine Erweiterung. Dennoch gibt es noch die alten Features wie ein toller Raid, Mythisch Plus und PvP, die mich am Spiel halten und mir weiter Spaß machen. Der erste Wurfe mit der Erweiterung war aber nicht gelungen.

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