HomeArtikelMeinungKolumne: World of Grindcraft - Ein perfider Plan der Brennenden Legion

Kolumne: World of Grindcraft – Ein perfider Plan der Brennenden Legion

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Seit dieser ID bin ich mir endgültig sicher, dass die Brennende Legion einen ganz perfiden Plan verfolgt. Es scheint als wäre es ihr Ziel die Helden Azeroths und mich durch Grinding bis an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Irgendwann setzt dann die Langweile ein und man hat es einfach satt. Genau in diesem Moment schlägt die Legion dann zu und vernichtet ganz Azeroth, da alle Helden vor Eintönigkeit eingegangen sind.

Wie ihr seht, bin ich mittlerweile schon beim Sarkasmus angekommen. In der Regel nie ein gutes Zeichen für den Spielspaß bei einem Spiel.

WoW Legion Kampagnen-QuestMein Grindfass zum Überlaufen brachte die neue Kampagnen-Quest in dieser Woche. Dabei müsst ihr 12 Weltquests auf der Verheerten Küste erledigen. Das nachdem man zuvor Nethersplitter und Sentinax-Essenzen farmen durfte. Diese Quests dauerten bei mir rund 30 bis 60 Minuten.

Ihr seht, dass dies wirklich enorm viel neuer Content für eine Woche ist und dazu noch so spannend, voller Story, sowie unterhaltend. Achja: Wo ist eigentlich die fortschreitende Story abgeblieben?

Was mich in der Tat stört, ist diese Eintönigkeit in WoW Legion. Die Verheerte Küste ist nicht gerade besonders atmosphärisch oder schön anzuschauen. Eigentlich kenne ich niemanden, der dort so richtig gerne hingeht.

Dazu kommt, dass die Insel, die mit Patch 7.2 eingeführt wurde, nichts anderes als ein riesiger Grind ist. Hier herrscht eine große Content-Streckung, gerade durch die wöchentlich sehr langweiligen Quests. Das Nethersplitter farmen für möglichen gezielten Loot aus den kaufbaren Boxen ist für Twinks interessant. Für Mains ist das aber wieder nur ein Grind, der stark auf Zufall setzt. WoW Legion ist insgesamt eine Erweiterung, die mir persönlich viel zu stark auf Zufall und endloses Farmen setzt.

Für neue Items oder eine Aufwertung vorhandener Items, brauche ich vor allem eines: Glück. Zum Beispiel muss ich im Raid beim Boss darauf hoffen, dass das Item in Titanengeschmiedet und 925 dropt, damit es mein wirkliches Best in Slot ist (dann kommen auch noch die Tertiären Werte wie zusätzlicher Sockel etc. ins Spiel…).

Wobei das selbst auf Mythisch keine sehr viel höhere Wahrscheinlichkeit hat. Jede Woche soll ich zudem am besten Mythisch+ Dungeons laufen, damit ich mit riesigem Glück was tolles aus der wöchentliche Truhe bekomme.

Wer die Artefaktmacht nicht ehrt, ist das Item nicht wert

Aber vor allem soll ich ja Artefaktmacht farmen, um meine Artefakt-Waffe zu verbessern. Ich habe am Anfang die Artefakt-Waffe sehr gemocht. Die Idee ist spannend und dort Skillpunkte einsetzen zu können, finde ich sehr gut. World of Warcraft braucht wirklich mehr Tiefe und mehr Möglichkeiten zur spielerischen Gestaltung eines Charakters.

Allerdings ist das jetzt wieder ein einziger Grind, bei dem ich trotz hoher Spielstunden anderen in der Gilde (mit noch mehr Stunden) deutlich hinterher hänge. Somit ist nie ein klarer Vergleich da, wer zum Beispiel wie viel aus dem Charakter spielerisch rausholt. Zudem hatten manche auch mehr Glück bei den Legendary oder bei ihren Itemaufwertungen aus dem Raid.

Skillpunkte dank Artefaktmacht

Mehr Artefaktmacht für mehr Skillpunkte.

Ich bin an dem Punkt, dass Artefaktmacht farmen einfach nicht mehr mein Ziel sein kann. Zudem möchte ich auch nicht weiter versuchen durch XX Mythisch+ Dungeons an gewisse Items mit dem richtigen Itemlevel zu kommen. Auf etwas ganz gezielt hinarbeiten zu können, vermisse ich in Legion sehr.

Es gibt kein Best in Slot-Equip mehr. Man hat nie mehr das Gefühl, dass man nun erstmal alles bis zum nächsten Patch erreicht hat. Man kann sich, wie ich finde, gar nicht mehr darüber freuen, was man alles erreicht hat.

Zufall wohin das Auge sieht

Truhe des GlücksIn WoW gibt es zu viel Zufall (Itemlevel-Stufen, Items aus Truhen), zu viel Grind (Artefaktmacht, Nethersplitter, Kampagnen-Quests) und zu wenig sich wirklich lohnenden Content. Keine Frage, ich habe meinen Spaß mit WoW Legion gehabt, aber jetzt bin ich an dem Punkt, bei dem alles keinen Sinn mehr ergibt.

Somit herrscht große Langweile und Demotivation. Dabei habe ich auch schon viele Items aus den Raids, aber wenn man einen mythischen Raidboss besiegt und es kein Kriegsgeschmiedet, sondern nur den Standard gibt, ist das Item schon wertlos. Es fühlt sich dann nicht wie ein Gewinn an.

Für mich strauchelt WoW Legion genau an diesen Punkten. Es gibt kein richtiges Belohnungsgefühl mehr, weil es immer mit Glück noch besser sein könnte. Farmen finde ich bis zu einem gewissen Punkt in Ordnung, aber Artefaktmacht bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter zu farmen, ist nicht gerade das, was ich unter Content verstehe. Da würde ich wirklich viel lieber gezielt in Dungeons gehen, um aus dem Loot mein BiS Item zu bekommen.

Das System der Skillpunkte für eine Waffe, um dadurch dem Charakter mehr Tiefe zu geben, finde ich gut. Ob man es allerdings an eine dermaßen starke Grindmechanik hängen muss, bezweifel ich. Definitiv braucht es wieder mehr Talente, mehr Fähigkeiten und eine gewisse Freiheit bei der Anordnung.

Wenn man es dann noch als Build speichern könnte und je nach Boss abrufen, wäre das auch klasse. Darüber hinaus will ich wieder in der Lage sein mir ein Best in Slot Equip farmen zu können. Ohne, dass ich dabei zu drei Göttern beten muss, damit es die und die Werte oder jenes Itemlevel hat.

Vermutlich wird die Brennende Legion mit ihrer Taktik wirklich gewinnen.

Wie sieht es bei euch aus? Liege ich hier komplett daneben und ihr farmt gerne täglich Artefaktmacht und rennt noch hundert mal in den Mythisch Dungeon, um Glück zu haben? Was haltet ihr von den Hauptmechaniken von Legion? Was hättet ihr gerne?