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SWTOR: Shadow of Revan – Review

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Anfang Dezember 2014 kam die neueste Erweiterung für Star Wars: The Old Republic raus: Shadow of Revan (SoR). Es ist die zweite kostenpflichtige Erweiterung des Spieles und muss sich daher für mich vor allem an Rise of the Huttcartell messen und nicht an den kostenlosen Feature-Erweiterungen Galactic Starfighter und Galactic Strongholds.

Ich habe nun meinen Sith-Marodeur auf Stufe 60 gebracht und die Hauptstory durchgespielt. In diesem Review werdet ihr kein Urteil darüber finden, wie gut oder schlecht die neuen Operations oder die neuen Flashpoints sind. Ich glaube, dass es sich hierbei nicht dramatisch verändern kann und daher beide Feature sicherlich dem bisherigen Niveau entsprechen werden. Wer hier drin mehr Erfahrung hat, kann dies gerne in den Kommentaren kundtun. Ich freue mich über jedes Feedback.

Dieses Review betrachtet die Erweiterung vor allem auf ihre Kernpunkte: Die Story, die Planeten und die Neuerungen. Es steht die Frage im Raum, ob sie die 17 Euro Anschaffungskosten wert ist. Das möchte ich klären und dabei euch meinen Eindruck vermitteln ohne den Blick ins Endgame zu werfen. Es werden allerdings keine Details zur Story verraten, so dass ihr keine Angst vor Spoilern haben müsst.

Shadow of Revan – die Planeten

SoR bringt zwei neue Planeten ins Spiel: Rishi und Yavin 4. Beide Planeten sind elementarer Bestandteil der Story und bieten allerhand Abenteuer.

Rishi

Arrr! Willkommen auf Rishi ihr Landratten! Dieser Planet ist ein Unterschlupf und die Heimat für unzählige Piratenbanden. Entsprechend findet man hier besonders finstere Gestalten vor. Der Planet hat einen Stufenbereich von 55 bis 57 und bildet somit den Startpunkt der Geschichte.

Shadow of Revan

Aus meiner Sicht ist der Planet wirklich sehr gelungen. Es gibt viele Details, die man entdecken und betrachten kann. Es ist eine Stadt vorhanden und dennoch gibt es auch einen Dschungel. Beide sind dabei sehr lebendig gestaltet. Was allerdings hierbei für mich sehr störend war, waren die wenigen Heimatknotenpunkte. Es gab einfach zu wenige automatische Reise- bzw. Transportmöglichkeiten, so dass ich dank der Missionen oftmals sehr lange Wege mehrmals hinter mich bringen musste. Das war durchaus sehr frustrierend und ist mein großer Negativpunkt, denn dadurch wirkte alles etwas gestreckt, sowie künstlich in die Länge gezogen.

Yavin 4

Der vierte Mond von Yavin ist für den Stufenbereich von 57 bis 60 ausgelegt und bildet somit den Abschluss der Geschichte. Der Planet wirkt zwar wie Rishi sehr schön und ist außerordentlich gut gemacht, aber er war für mich etwas zu klein. Ich hatte das Gefühl, dass es nur sehr kleine Gebiete waren und man schnell vom “Anfang” zum “Ende” des Planeten kam.

Shadow of Revan

Dies hängt hierbei natürlich auch mit der Länge der Story zusammen, die auf Yavin 4 mir persönlich zu kurz war. Insgesamt ein sehr schön gemachter Planet, aber in diesem Falle mir zu klein geraten.

Die Story

Der wichtigste Punkt der Erweiterung ist die Story. SWTOR lebt wie kaum ein anderes MMORPG von seiner wunderbaren Geschichte. Insgesamt hat die Story eine ansprechende Länge. Mit ungefähr 8 bis 10 Spielstunden ist man hier mit der Hauptstory beschäftigt. Nebenquests habe ich ausgelassen, da ich es aufgrund des Ausruhebonus und einigen EP-Boost-Vorteilen sowieso auf Stufe 60 schaffen würde.

Die Story beginnt mit vier bereits bekannten Flashpoints, solltet ihr noch nicht die Geschichte um die Geschmiedete Allianz rund um die Patches 2.8, 2.9, 2.10 absolviert haben. In diesem Fall schickt euch Bioware zu erst einmal in diese. Eine Art Vorgeschichte, wenn ihr so wollt, die man gesehen haben muss, um den Rest zu verstehen.

Diese FPs könnt ihr aber dafür sogar einmalig auch im Einzelspielermodus absolvieren. Somit spart ihr euch die lästige Gruppensuche. Die Solo-FPs schafft ihr mit einem Gefährten und einem NPC-Tank ohne Probleme. Der NPC ist derart stark, dass es eigentlich nur ein hinterherlaufen ist.

Ist dies geschafft geht es los mit Shadow of Revan und ihr werdet nach Rishi geschickt. Dort geht ihr dann den entsprechenden Geheimnissen nach. Für meinen Geschmack wird man ein paar Mal zu viel von A nach B, B nach A und wieder nach B geschickt. Es geht einfach recht häufig hin und her, was nicht gerade angenehm ist. Das hängt an der Stelle vor allem mit dem erwähnten Transportmittelmangel zusammen.

Der letzte Teil der Story findet dann auf Yavin 4 statt. Dort fühlt sich der ganze Questfluss schon viel besser an, auch wenn er etwas zu kurz geraten ist.

Story-Fazit

Insgesamt hat mir die Geschichte dann doch sehr gut gefallen. Zwischendurch hat sie einige Hänger und fällt etwas ab. Aber zum Ende kommt sie noch einmal richtig in Fahrt und hat einige Überraschungen und Wendungen im Spiel. Das hat mir besonders gefallen. Ich mag es, wenn es nicht allzu vorhersehbar ist. Das Ende war dann wieder absolut würdig für ein Star Wars Spiel und ich bin sehr auf die kommenden Entwicklungen gespannt.

Die Klassenmission

Hier hatte ich mir etwas mehr erhofft. Ich weiß, dass Bioware betonte, dass es nur eine kurze Mission sein würde, aber es war mir zu wenig. Es war natürlich toll wieder eine Klassenmission zu haben und sie hatte auch etwas mit der Erweiterung und der Zeit danach zu tun. Allerdings finde ich hätte man das entweder etwas mehr ausbauen müssen oder man hätte sie doch weglassen sollen. Das war einfach zu wenig und damit überflüssig.

Das Disziplinen-System

Danke Bioware! Endlich sind die längst veralteten Talentbäume aus dem Spiel. Beim neuen System wandert euer Charakter automatisch auf einem sogenannten Disziplinen-Pfad bis Stufe 60 und bekommt alle paar Level neue aktive Fähigkeiten und dazwischen neue passive Fähigkeiten, sowie sogenannte Funktionspunkte (Talentpunkte), die man in verschiedene passive Fähigkeiten investieren kann. Insgesamt erhält man sieben dieser Funktionspunkte.

Shadow of Revan

Die passiven Fähigkeiten durch die Funktionspunkte lassen sich mit der entsprechenden Vermächtnis-Freischaltung jederzeit wechseln. Somit ist es möglich, dass man pro Boss in einer OP oder einem FP oder je nach Aufgabe die Talente anpasst. Es ist im Endeffekt eine etwas bessere Freiheit als im alten System, aber vor allem ist es eine Entschlankung und eine Vereinfachung.

Talentbäume sind für Neueinsteiger immer recht unübersichtlich und am Ende spielen alle die gleichen Skillungen. Das kann zwar hier auch passieren, aber die Variationen sind möglich und teilweise auch nützlich. Vor allem lässt es sich noch leichter zwischen PvE und PvP wechseln. Mir gefällt das neue System und ist für mich ein großer Pluspunkt.

Weitere Neuerungen und Änderungen

Bioware hat sich auch entschlossen die Währungsflut einzudämmen, so dass es im PvE nun nur noch drei Marken-Abzeichen gibt: Einfache Auszeichnung, Elite-Auszeichnung und Ultimative-Auszeichnung.

Aus meiner Sicht ein sehr sinnvoller Schritt. Beim Handwerkssystem wurden neue Stufen (bis 500) eingefügt, aber ansonsten wurde leider nichts daran verbessert oder verändert. Das ist wirklich schade, denn das System bräuchte eine Überarbeitung. Für das Interface gab es noch ein paar kleine Änderungen (Lebensqualitätsverbesserungen), so dass man nun zum Beispiel Procs von Fähigkeiten direkt erkennen kann.

Dazu gibt es noch zwei neue Flashpoints und zwei neue Operationen, die ich wie gesagt noch nicht gespielt habe bzw. noch nicht außerhalb des Einzelspieler-Modus (einmalig während der Storyreihe erhältlich).

Fazit

Shadow of Revan ist sehr ähnlich zu Rise of the Hutt Cartel. Beide haben ein großes Feature ins Spiel gebracht (Erfolge- und Rufsystem bei RotHC, Disziplinen bei SoR) und beide haben eine allgemeine Story. SoR hat zudem noch eine kurze Klassenmission. Insgesamt würde ich sagen, dass SoR eine sehr gute Erweiterung für den Preis ist. Man bekommt genug Unterhaltung für sein Geld und ob sie nun von der Story her besser oder schlechter als die letzte Erweiterung ist, hängt für mich vom persönlichen Geschmack ab. Für mich ist sie am Ende etwas epischer als RotHC.

Allerdings gibt es immer noch ein paar nervende Bugs, sowie einige unschöne Kurz-Lags. Zwar ist beides bereits deutlich besser als zum Release, aber sie sind noch nicht völlig ausgemerzt. Zudem wird man keine schweren Kämpfe vorfinden. Alles ist schön inszeniert, aber recht einfach gehalten. Es geht eben am Ende um die Story.

Shadow of Revan

Dennoch lautet meine Empfehlung: Kaufen! Es lohnt sich auf jeden Fall, denn man wird gut unterhalten. Der Umfang der Erweiterung ist insgesamt dem Preis angemessen und das kommende Jahr wird sicher auch wieder eine kostenlose Erweiterung, sowie einige Patches bieten. Ich bin vollends zufrieden und stürze mich nun ins Endgame!

Arr! Möge die Arr! Macht Arr! mit euch sein! Arr!