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SWTOR zurück zum Abomodell – Ist dies der richtige Schritt?

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SWTOR wagt mit Knights of the Eternal Throne den Schritt zurück zum Abomodell. Zunächst wurde angekündigt, dass die Erweiterung nur mit einem aktiven Abonnement spielbar ist. Darüber hinaus wurde bekannt, dass man das große neue Endgame-Feature Galaktisches Kommando ebenfalls nur mit einem aktiven Abo nutzen kann. Da es aber die neue Ausrüstung für PvE und PvP nur über dieses System gibt, erhalten nur Abonnenten die Möglichkeit die Ausrüstung zu erspielen.

Doch vor rund einer Woche wurde darüber hinaus bekanntgegeben, dass die Wöchentlichen Pässe für Flashpoints, Operations und Kriegsgebiete mit der Erweiterung aus dem Spiel entfernt werden. Für Free2Play- und Bevorzugte Spieler ist es dann also nicht mehr möglich über die normale Begrenzung hinaus an diesen Aktivitäten teilzunehmen. Wenn ihr mit Eternal Throne kein aktives Abonnement habt, dann stehen euch zusammengefasst folgende Dinge nicht zur Verfügung:

  • Die neuen Story-Kapitel der Erweiterung
  • Das Galaktisches Kommando Feature und somit die neue Endgame-Ausrüstung
  • Aufstände, neuer Gruppen-Content
  • Unbegrenzt Flashpoints, Operations, Kriegsgebiete etc. absolvieren zu können

Beim letzten Punkt ist Bioware anscheinend noch am überlegen, ob man diese Aktivitäten den kostenlos Spielern anders zugänglich machen will. Dennoch ist die Ausrichtung von SWTOR noch deutlicher als bisher in Richtung Abonnement verschoben worden. Schon Knights of the Fallen Empire verlangte ein aktives Abonnement um die Story-Kapitel einmalig jeweils freizuschalten und somit spielen zu können. Schon seit der Umstellung auf Free2Play gilt SWTOR nicht gerade als F2P-freundliches Spiel, da es schon immer einige Barrieren gab, die es so in anderen F2P-MMORPGs nicht gibt.

Doch bei Bioware / EA möchte man nun wohl endgültig den Weg zurück zum Abo begehen. SWTOR ist mit dem Release von Knights of the Eternal Throne fast wieder ein Abo-MMORPG. Als kostenloser Spieler hat man natürlich die tolle Story von Stufe 1 bis 50, aber es gibt dann noch mehr Barrieren und Begrenzungen. Zudem fehlt natürlich die neue Erweiterung mit all ihren Inhalten vollständig. Also erwartet man von den Spielern wohl, dass sie sich nach 50 bis 65 Stufen (wie eine Art sehr ausführliche Demo) entscheiden, ob ihnen das Spiel so gut gefällt, dass es ihnen ein Abo wert ist.

Fallen Empire sorgte durchgehend für gute Zahlen, was sich daran ablesen lässt, dass SWTOR immer unter den Top 5 der Bezahl-MMORPGs lag. Allgemein gibt es einen kleinen Trend zurück zum Abomodell oder zumindest zum bezahlten Content. Denn auch RIFT verlangt von seinen Spielern mit der neuesten Erweiterung Sternenfall-Prophezeiung, dass diese für 40 Euro gekauft wird. Bisher hatten sie die Erweiterungen auch kostenlos veröffentlicht und versucht über den Ingame-Shop und über Pakete Geld zu verdienen. Darüber hinaus ist natürlich auch World of Warcraft weiterhin ein reines Abo-Spiel und WoW Legion scheint sich sehr gut verkauft zu haben. Auch Final Fantasy XIV ist weiterhin ein reines Abo MMORPG.

Beschreitet SWTOR also den richtigen Weg?

Die Frage ist denke ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht klar zu beantworten, da jedes MMORPG seinen eigenen Weg finden muss. EVE Online stellt bekanntlich in Kürze auf ein Free2Play um und zeigt damit, dass noch immer Spiele auch diesen Weg gehen. Dazu ist das Free2Play Blade & Soul sehr erfolgreich und auch Der Herr der Ringe Online hält sich seit Jahren sehr gut mit seinem Modell.

Als großer Befürworter des Abomodells freue ich mich aber sehr über die Entwicklung bei SWTOR. Das Abo gibt mir uneingeschränkten Zugriff auf den Content (der es mir bei Eternal Thrones wohl auch wert sein wird) und ermöglicht auf der anderen Seite eine sichere Planung bei Bioware, weil die Einnahmen zum gewissen Teil damit eine feste Größe sind. Ich gebe auch gerne neben dem Abo zusätzlich Geld im Kartellmarkt aus (sofern es bessere Angebote als die teils bescheidenen Kartellpakete gibt).

Allgemein ist die Frage wie viele der reinen Free2Play-Spieler wirklich Geld im Kartellmarkt ausgegeben haben. Oder haben am Ende doch auch bisher vor allem die Abonnenten zusätzlich Geld investiert? Schließlich sind diese bereit sowieso schon 13 Euro im Monat zu bezahlen und somit liegt die Hemmschwelle bei ihnen aus meiner Sicht tiefer. Ich kannte einige in meiner Gilde, die zum Abo auch noch jeden Monat einiges im Kartellmarkt ausgegeben haben. Eventuell ist es auch die interne Statistik bei Bioware, die ihnen zeigt, dass es sich mehr lohnt die Spieler ins Abo zu bekommen, weil sie dann trotzdem noch mehr Geld ausgeben. Das wäre für mich wirklich einmal eine spannende Statistik. Welcher Spieler-Typ gibt wie viel für ein MMORPG aus? Wer ist mehr bereit zu zahlen?

Allerdings steht auf der anderen Seite, dass es natürlich schwer ist ein MMORPG, dass so viele Jahre nun F2P war so stark wieder in Richtung eins Abonnements zu treiben. Man merkt es auch daran, dass es im offiziellen Forum natürlich einen Aufschrei gibt und sicherlich ist es auch wichtig, dass man die bisherigen F2P-Spieler abholt.

Klar ist für mich auch: Bioware setzt sich mit dem Abozwang auch mehr unter Druck, weil dann müssen sie auch wirklich gute, neue Features, sowie regelmäßige wirkliche Content-Patches bringen, damit man das Gefühl hat, dass das Abo gerechtfertigt ist.

Dennoch würde ich mir persönlich wesentlich mehr reine Abo-MMORPGs (gerne mit Ingame-Shop Option) wünschen als Free2Play-Spiele. Insofern drücke ich Bioware die Daumen, dass das neue Modell funktioniert, denn dann rechne ich auch mit mehr und besserem Content einfach weil die Einnahmen besser kalkulierbar sind.

Was haltet ihr von der ganzen Umstellung zurück auf das Abomodell? Für euch der richtige Schritt oder ein Schritt in die falsche Richtung?