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Amalindis MMO-Reise

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Als MMO-Spielerin, die seit fast zehn Jahren dieses Genre ihr Zuhause nennt, möchte ich euch heute einen kleinen Einblick in meine Reise durch die verschiedensten RPG-Welten geben und welches Fazit ich aktuell daraus ziehe.

Mit den Online Spielen hat bei mir alles 2005 in Guild Wars angefangen. Das Spiel war gerade ein paar Monate draußen und ich stieß zu einer kleinen familiären PvE-Gilde. Nachdem die ersten Chars gelevelt und Tyria erkundet war, zog es mich dann doch Richtung PvP und damit hin zu einer größeren und leistungsorientierten Gilde. Dort fand ich einige mir gleichgesinnte Spieler, die genauso viel Zeit in das Game steckten, wie ich und wir uns somit auch privat anfreundeten.

Nach einigen Erfolgen im PvE und PvP zog es mich und eine handvoll weiterer Gildenmitglieder nach Atreia und wir starteten zum Release im September 2009 in Aion motiviert und gut gelaunt von Neuem. Leider entwickelte sich das Spiel nicht wie vom Publisher NCsoft gewünscht und auch neue Inhalte ließen immer länger auf sich warten.

Die neu gefundene Heimat drohte zu vereinsamen, was ich auch mit Abokündigungen in meiner Gilde miterlebte. Nachdem ich weiterhin bis zum Schluss Aion die Treue hielt, war für mich der Tag des Abschieds gekommen, als das Spiel zum neuen Publisher Gameforge und damit einem f2p-Modell wechselte.

Aion
Die erste Amalindis als Amaribbit verkleidet

Es folgten weitere kurze Episoden in verschiedene Betas, wie Tera, oder ein Blick über den Tellerrand zu Mobas, wie League of Legends, doch nirgends fühlte ich mich heimisch und die lieb gewonnenen Online-Bekanntschaften zerstreuten sich in diverse Spielegenre oder widmeten sich anderen Hobbies.

Erneutes Segelsetzen zu unbekannten Ufern

Ich war nun also zum ersten Mal so richtig allein in der weiten MMO-Welt und wieder auf der Suche nach einer neuen Heimat in meinem Lieblingsgenre.

SWTOR
Auf Seiten des Imperiums als Kopfgeldjägerin Wynne unterwegs

Mein damaliger Praktikumsplatz führte mich dann zu meinem nächsten Spiel, denn durch die Communityarbeit für Oldrep.de entdeckte ich Star Wars und das im Dezember 2011 erschienene MMO Star Wars: The old Republic für mich. Nach einem holprigen Start und einem Fraktions- sowie Serverwechsel landete ich schließlich auf Seiten der Republik in Sankars offenen Armen und einer sympathisch verrückten Gilde.

Leider ließ ich mich zu schnell von weiter nach hinten verschobenen Patches und der Umstellung auf ein f2p-Modell ins Bockshorn jagen, schließlich hatte ich die ganze Abwärtsspirale bereits bei Aion von Release bis Verkauf mitgemacht. Was sollte hier also anders werden?

Sankar und ich trafen nach dem Auseinanderbrechen des Swtor-Bereichs der Gilde die Entscheidung ebenfalls der alten Republik den Rücken zu kehren. Diese Abkehr sollten wir im Nachhinein noch bereuen, da sich das Spiel mit dem neuen System wieder fing und sich seine Spielerzahl auf einem hohen Niveau bis heute festigte.

World of Warcraft
Amalindis und ihr treues Giraffenkalb Gerald

Überzeugt von Sankars Begeisterung für World of Warcraft, welches er seit Release vor Swtor gespielt hatte, ging es auf in die neue Heimat Azeroth. Auch hier fand ich schnell Anschluss und eine vertraute Heimat für meine Draenei Schamanin Amalindis. Jeder MMO-Spieler landet eben früher oder später beim Branchenprimus WoW und bei mir war es zum Ende des Addons Cataclysms im Mai 2012 soweit. Dank der zahlreichen Features und Inhalte, die ich in WoW noch nachzuholen hatte, konnte ich die Zeit bis Mists of Pandaria überbrücken.

Zurück zum Altbekannten

Doch da gab es auch noch ein Spiel auf das ich schon sehr lange wartete: Guild Wars 2 und das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen – das war eine Herzensangelegenheit! Voller Hoffnung meine alte Leidenschaft aus Guild Wars wieder entfachen zu können, überzeugte ich Sankar mit mir gemeinsam nach Tyria zurück zu kehren, doch der Zauber war verflogen.

Die Welt, die ich einst kannte, hatte sich nicht nur spielerisch verändert, sondern auch meine Umstände waren anders. Wir hatten zunächst keine Gilde und kamen anfangs mit dem Eventprinzip von GW 2 sehr schwer zurecht. Allein meine Nostalgie ließ mich immer wieder gelegentlich zu diesem Spiel zurück kehren, während Sankar es bereits aufgegeben hatte.

Guild Wars 2
Amalindis als tapfere Norn-Piratin in Guild Wars 2

Aus der lang ersehnten Fortsetzung wurde also nur ein kleines Intermezzo, da das Feeling von früher einfach nicht aufkommen wollte und auch viele der alten Bekannten fehlten. Daher ging es zurück zu World of Warcraft und dem neuen Addon Mists of Pandaria im September 2012. Dieses Addon genoss ich dann in vollen Zügen mit mal mehr und mal weniger ambitionierten Gruppen, um am Ende zusammen mit Sankar den Server zu wechseln und uns der langjährig bestehenden Gilde einer gemeinsamen Arbeitskollegin anzuschließen.

Mists of Pandaria
Überall Pandas und selbst Amalindis wurde zeitweise einer

Die Langeweile dank einer großen Contentlücke zum Ende des Addons ließ leider nicht lange auf sich warten. Mein Abo lief aus mit der Gewissheit beim nächsten Addon Warlords of Draenor voll dabei zu sein, schließlich geht es in die Heimat der Draenei und ich hatte in der Zwischenzeit so gut wie alles an Geschichte rund um Warcraft aufgesogen, inklusive einigen ersten Büchern.

Doch wie das Leben so spielt, wurde viel am Addon und dessen Inhalten gestrichen, sodass mir Anfang 2014 langsam klar wurde, dass dieses Spiel trotz netter Gilde mir nicht mehr genug Gefühl und Inhalte liefert, die ich in anderen MMOs schätze. Von da an lenkte sich mein Fokus wieder stark zu meinem ursprünglichen Lieblings-Publisher NCsoft und seinem im Juni 2014 kommenden MMO WildStar.

WildStar
Amalindis tobt sich mit ihren Kostümen aus

Diesen Schritt habe ich bisher auch nicht bereut, denn man konnte die Verbesserungen in jedem Betabuild bis zum Release verfolgen und das Feeling stimmte. Die lange Liste an Features, sowie das herausfordernde Kampfsystem brachten endlich den alten Ehrgeiz wieder. Doch nachdem mein Mainchar endlich auf Level 50 angekommen war, überkam mich wieder diese Leere, dieses Mal jedoch nicht von der Langeweile am Spiel getrieben, sondern von den wenigen Spielern.

WildStar erscheint trotzdem wir uns auf dem größten deutschen Server befinden, sehr leer und es ist sehr schwer weitere Spieler zu finden. Nun habe ich also endlich eine neue Heimat gefunden, aber sie droht am Desinteresse der Spielerschaft zu scheitern. Dieser Zustand löste eine Trotzreaktion bei mir aus, denn ich will nicht schon wieder meine neue gefundene Heimat verlieren, weil irgendwas nicht passt. In keinem Spiel der letzten Jahre habe ich annähernd dieses Glücksgefühl erlebt und deswegen läuft mein WildStar-Abo weiter, zumindest bis die Megaserver in den nächsten Wochen implementiert werden.

Meine Zukunft auf Nexus steht also auf wackligen Füßen, denn ich traue auch in diesem Fall NCsoft zu, dass sie das Spiel wieder verkaufen könnten, wenn sich nicht der gewünschte Umschwung einstellt. Doch ich bin nicht bereit wieder in eine neue Heimat aufzubrechen und auch wenn sich Versuche wie ArcheAge im ersten Moment gut anfühlen, können sie mich schon nach wenigen Spielstunden nicht mehr bei Laune halten.

Das Ende einer Reise?

Werde ich also die nächsten zehn Jahre weiter von MMO zu MMO ziehen und am Ende doch nie länger als ein Jahr verweilen? Ich hoffe es nicht, denn ich bin ein äußerst treuer Spieler und bin auch bereit ein lieb gewonnenes Spiel jahrelang zu unterstützten, weswegen ich bspw. gerade mein SWTOR-Abo reaktivierte, um die Zeit bis zu den Megaservern in WildStar zu überbrücken.

Am Ende muss eben doch jeder selbst heraus finden, was einem im Spiel am meisten glücklich macht und daher kann ich Spieler sehr gut verstehen, die eben nicht von WoW wegkommen, weil dort ihre Gilde und Freunde auf sie warten.

Ich habe für mich fest gestellt, dass ich nicht so sehr neue Features in einem Spiel suche, sondern eher die Freiheit Dinge selbst gestalten zu können. Diese Freiheit finde ich aktuell in WildStar und SWTOR, bei denen ich mich sehr stark mit dem Aussehen meiner Rüstungen, Färben und umfangreichen Housing-Systemen austoben kann. Einzig und allein fehlt aktuell die passende Gilde in beiden Games und so geht die Reise weiter als kleine MMO-Nomadin bis ich mich vollkommen in einer der vielen Welten niederlassen werde.

Eure Amalindis